Bucheinbände in Menschenleder – über Geschmack lässt sich streiten
Mai09

Bucheinbände in Menschenleder – über Geschmack lässt sich streiten

  Paul Kerstens kulturelle Großtat Im Jahre des Herrn 1911 setzt sich der vielgepriesene Nestor der deutschen Kunstbuchbinderei Paul Kersten (1865–1943) ein Denkmal der ganz besonderen Art: Im Auftrag des Eugenikers Hans Wilhelm Carl Friedenthal fertigt er eine Brieftasche und sechs kunstvolle Bucheinbände in Menschenleder. Friedenthal hatte ihm zu diesem schönen Zweck zunächst ein Stück Haut im Format 65 x 80 cm zur Verfügung...

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Was heißt hier vellucent, Mr. Chivers?
Feb23

Was heißt hier vellucent, Mr. Chivers?

Mit einem recht vollmundigen Artikel in der August-Nummer der englischen Kunst-Zeitschrift The Studio macht Herbert Granville Fell 1903 den geneigten Leser auf eine neue Technik der Bucheinband-Illustration aufmerksam: Die Vellucent-Technik. Doch was hat es damit auf sich? Der Buchbinder Cedric Chivers (1853 – 1929) aus Bath, später für sieben Amtszeiten Bürgermeister der westenglischen Stadt, hatte sich die Technik 1898...

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Vom plötzlichen Verschwinden des Buchbinders Carl Sonntag jun.
Feb15

Vom plötzlichen Verschwinden des Buchbinders Carl Sonntag jun.

Wer sich mit Luxusdrucken aus dem Jahrzehnt vor dem ersten Weltkrieg befasst, kommt nicht an Carl Sonntag jun. vorbei. Binnen kürzester Zeit avanciert der bei Sangorski & Sutcliffe in London ausgebildete Buchbinder zu einem der gefragtesten Einbandkünstler des Landes. Doch ebenso plötzlich, wie er aus dem Nichts auftaucht, hängt er seine Berufung nach 7 Jahren an den Nagel und verschwindet so gründlich von der Bildfläche, dass ihn...

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Der Pergamentband der Frieda Thiersch (von Paul Kersten)
Jan21

Der Pergamentband der Frieda Thiersch (von Paul Kersten)

  Fräulein Thiersch zieht vor Gericht Ende 1921 verklagt die angesehene Buchbinderin der Bremer Presse, Frieda Thiersch, ihren früheren Gesellen Gustav Keilig vor dem Münchener Landgericht auf Unterlassung. Thiersch hatte für die Fertigung ihrer Pergamentbände sechs bindetechnische Punkte festgesetzt. Nun will sie Keilig gerichtlich untersagen lassen, seine Einbände in derselben Art zu fertigen. Mit der Unterstützung illustrer...

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Franz Blei: Das große Bestiarium
Dez20

Franz Blei: Das große Bestiarium

Das „Große Bestiarium der deutschen Literatur“ Es war sicher eines der außergewöhnlichsten literaturgeschichtlichen Werke in meinem Bestand, und in diesem Einband sowie mit diesen Illustrationen ein bibliophiler Leckerbissen, von dem ich mich schwer trennen konnte: Franz Bleis „Großes Bestiarium der deutschen Literatur“, Rowohlt 1922. Im ‘Zwiebelfisch’ stellt Hans von Weber das Werk seines alten Weggefährten aus...

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