Endlich war auch der Roman „Hyazinth“ erschienen. Er erlebte in dem gelesensten illustrierten Blatt des Landes seinen Erstabdruck. Der Roman wurde in acht Sprachen übersetzt und mit größtem Erfolge verfilmt. In diesem Roman begegnete Hyazinth alles Besondere, Sensationelle, das sein Leben ihm vorenthalten hatte. Der Roman wurde verschlungen, und es wurde behauptet, dieses Bekenntnis habe Hyazinth selbst geschrieben und vor seinem Tode einem Freunde zur Veröffentlichung übergeben.
So ging die Nachricht durch die Presse, vom rührigen Verleger verbreitet, der dekorative Filmdarsteller des „Hyazinth“ bezog eine Riesengage und ward mit einem Schlage internationaler Filmstar. Ja, es war sonderbar: Dieser falsche Hyazinth erreichte nun allen Ruhm, alle Ehre und alles Geld, die der echte einst vergebens erstrebte. Er, der ganz Fassade war, spielte den Helden der Verinnerlichung, den Erlöser im Geiste, der den Weltrekord erringt.
Oder will es einer leugnen, daß die Autos heute so rasend lärmen und sich überrennen, die Flugzeuge sausen und die Sportkonkurrenten sich überbieten, weil ein gewaltiges Wettrennen stattfindet, gerannt von der ganzen lebenden Menschheit, weil jeder der eine, der erste sein will. Rasende Reklame, unsinniger Wettlauf! Lächelnd empfand es der echte Hyazinth, der Verschollene, Vergessene: „ich mache nicht mehr mit, ich renne nicht mehr mit, ich wandre still als ein Pilger in mich selbst hinein.“
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